Café
in Berlin – 6
6. Im Prinzenbad ~ Es ist Ende
August. Es
regnet viel. Aber es ist noch nicht so kalt. Heute scheint die Sonne ein bisschen.
Ted hatte die Idee, schwimmen zu gehen.
Aber wo?
„Strandbad Wannsee“,
sagte Ted. „Wie kommen wir dorthin?“, fragte ich.
Ted tippte etwas auf seinem Handy und sagte: „Zuerst nehmen wir
den Bus M29, dann die S-Bahn
S1.“ „Was ist mit dem Badeschiff?“, fragte ich.
„Ist das ein Hallenbad?“, fragte
Chang. „Nein“, sagte ich. „Das ist ein schwimmender Pool in der
Spree.“ „Ein schwimmendes Schwimmbad im Fluss?“,
fragte Chang.
„Verstehe
ich nicht.“
„Man kann nicht direkt in der Spree baden. Der Fluss ist
zu schmutzig“, sagte ich. „Und
das Badeschiff ist verseucht mit Hipstern“,
sagte Ted. Chang sagte:
„Oder wir fahren an die Ostsee.“ Ted lachte.
„Bist du verrückt?“, fragte er.
„Warum?“, fragte ich. Ted tippte auf seinem Handy und sagte: „Von hier bis zur Ostsee
sind es mehr
als drei Stunden Zugfahrt.“ „Oh, okay“, sagte Chang. Am Ende sind
Ted, Chang und ich ins Prinzenbad
gegangen. Es ist ein Freibad, nur wenige
Minuten entfernt. Am Eingang stand ein Mann mit einem „Sicherheit“ T-Shirt. Er hat unsere Taschen durchsucht. „Was suchen Sie?“, fragte
Chang. „Messer, Schlagstöcke, Pistolen?“, sagte er.
Wir schüttelten den Kopf. Dann haben wir Eintrittskarten
gekauft. Vier Euro pro Person. Das Prinzenbad ist ein interessanter Ort. Man hört hier viel Arabisch,
Türkisch und Deutsch. Hier sieht man Mädchen in Bikinis neben Frauen in „Burkinis“. Gruppen von türkischen Jugendlichen spielen im Baby-Becken. Deutsche Mütter schimpfen mit ihren Kindern.
Männer vom Sicherheitsservice patrouillieren. Babys schreien.
Es riecht nach Chlor
und Pommes. Das Wasser hatte eine gute
Temperatur. Nicht zu
warm, nicht zu kalt. Das Schwimmen
war schwierig. Die Kinder springen
immer von der Seite ins Wasser. Der Bademeister ruft in sein Megaphon: „Nicht vom Beckenrand
springen!“ Aber es interessiert
die Kinder nicht. Nach dem Schwimmen haben
wir Pommes gegessen.
Rot-weiß, mit
Mayonnaise und Ketchup. Dann waren wir müde. „Schön
hier“, sagte Chang. „Wannsee ist besser“, sagte Ted. „Nächstes Mal“, sagte
ich. Dann hörten wir ein Donnern. Der Himmel wurde
schwarz. Es begann zu regnen.