Café
in Berlin - 4
4. Die Waschmaschine
~ Ich öffnete die Wohnungstür und rief: „Hallo? Jemand da?“ Niemand antwortete.
Ingrid und ich betraten die
Wohnung. Auf dem Wohnzimmertisch stand eine Armee von leeren Bierflaschen. Die Sofas waren bedeckt mit T-Shirts, Hosen und Jacken. Auf dem
Fußboden lagen alte Zeitungen. „Willkommen in meinem
Reich“, sagte ich. Ingrid nahm eine Zeitung vom
Boden und sagte: „Wow, diese Zeitung ist
drei Jahre alt!“ „Ja“, sagte ich. „Wir haben ein
kostenloses Abonnement für die Berliner Zeitung. Aber niemand von uns hat Zeit, sie
zu lesen.“
Ich nahm einen Berg Schmutzwäsche vom Sofa und sagte: „Setz dich!“
„Mit wie vielen Leuten wohnst
du hier?“, fragte Ingrid und setzte sich. „Drei“, sagte ich. „Wohnst du auch in einer WG?“ „Nein“,
sagte Ingrid. „Ich wohne in einer
Einzimmerwohnung. Aber
ich denke, es ist schön,
mit anderen Menschen zusammenzuwohnen.“ „Schön?“, sagte
ich und setzte mich. „Manchmal.
Aber es kann auch
nervig sein. Jeden Morgen, wenn
mein Mitbewohner Gustavo aufsteht, spielt er laute Heavy Metal Musik.“ „Oh“, sagte
Ingrid. „Metal am Morgen, das ist
wie Wodka zum Frühstück!“
Ich lachte und sagte: „Ah ja, die Waschmaschine ist in der Küche.“ Wir standen
auf und gingen in die Küche.
„Ignorier das Chaos, bitte!“, sagte ich.
„Die Waschmaschine ist hier in der Ecke.“ Ich wischte
den Staub von der Maschine
und sagte: „Bitteschön!“ „Ihr wascht
nicht so oft?“, fragte Ingrid. „Wir haben nicht immer
Zeit, aber die Maschine ist
perfekt“, sagte ich. „Okay“, sagte Ingrid. „Hast du Waschpulver?“ „Äh, nein“, sagte ich. „Ist Spüli okay?“
„Besser als
nichts“, sagte Ingrid.
„Und jetzt?“, fragte ich. „Schließ deine Augen“,
sagte Ingrid. Ich schloss
meine Augen. Einen Moment später hörte ich die Wohnungstür. „Hallo? Jemand da?“, rief
Ted. Ich öffnete die Augen. Ingrid stand nur mit BH bekleidet
in der Küche. Ted lächelte
und sagte: „Mamma mia!“ Dann ging
er in sein Zimmer und schloss die Tür. „Sorry“, sagte ich. „Ist
dein T-Shirt in der Maschine?“ Ingrid nickte und fragte: „Hast du etwas für mich
zum Anziehen?“ „Moment“, sagte
ich und ging in mein Zimmer. Ich nahm ein
T-Shirt vom Boden auf, schnüffelte und legte es schnell wieder
zurück. Auf einem Stuhl fand ich
ein relativ frisches T-Shirt. Ich ging in die Küche und gab Ingrid das T-Shirt. Ingrid zog das T-Shirt an. Es war lang und schwarz,
mit Bildern von Totenköpfen und einer Iron Maiden
Aufschrift. „Ist das Gustavos?“, fragte
Ingrid. „Kann sein“,
sagte ich. „Steht dir gut!“
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