Café in Berlin - 3

 

3. Ingrid ~ In meinem Deutschkurs sitzen Menschen aus der ganzen Welt. Ein paar haben einen deutschen Freund oder eine deutsche Freundin. Andere wollen in Deutschland arbeiten. Aber wir haben alle das gleiche Problem: die deutsche Sprache. Der Kurs ist sehr langweilig. Wir arbeiten mit einem Buch, Seite für Seite, und machen alle Übungen. Von einer CD hören wir kurze Gespräche. Die Lehrerin ist eine Schlaftablette. Das Beste an meinem Deutschkurs sind die Pausen. Dann können wir Kaffee trinken und mit den anderen Studenten reden. Wir haben seit ein paar Tagen eine neue Studentin aus Schweden. Sie ist sehr hübsch. Sie hat blonde Haare, blaue Augen und ein süßes Lächeln. Sie heißt Ingrid. Ihr Deutsch ist sehr gut. Ich weiß nicht, warum sie in unserem Kurs ist. Aber es ist gut, dass sie hier ist. Unsere Sprachlernschule hat eine kleine Küche mit einem Wasserkocher. Es ist eine sehr kleine Küche, nur einen Quadratmeter groß. In der Pause habe ich dort mit Ingrid einen Kaffee getrunken. „Und du, was machst du in Berlin?“, fragte ich. Ingrid lächelte und sagte: „Ich will in Berlin Film studieren.“ „Ah, du willst eine Schauspielerin werden, so wie Angelina Jolie!“, sagte ich. Ingrid schüttelte ihren Kopf. „Nein“, sagte sie. „Ich will nicht vor die Kamera, sondern hinter die Kamera.“ „Ach so“, sagte ich. „Du willstDirigent sein!“ Ingrid lachte und sagte. „Ja, aber auf Deutsch sagt man Regisseur. Ein Dirigent ist eine Person, die ein Orchester leitet.“ „Ah … ja, das wusste ich …“, sagte ich. „Welche Filme schaust du gerne?“, fragte Ingrid. „Ich mag Sylvester Stallone und Bruce Willis“,sagte ich. „Ah“, sagte Ingrid. „Hast du den Film gesehen, wo Stallone in Japan ist?“, fragte ich. „Es gibt eine Szene, wo er gegen einen Ninja kämpftIch machte eine Bewegung mit der Hand. Aber ich hatte die Kaffeetasse vergessen. Der Kaffee flog durch die Luft und landete auf den Wänden, auf dem Fußboden und auf Ingrids weißem T-Shirt. „Mann!“, rief Ingrid. „Ich wollte nach dem Unterricht ins Kino gehen. Jetzt muss ich erst zurück nach Hause fahren.“Keine Sorge“, sagte ich. „Ich habe eine gute deutsche Waschmaschine. Die macht alles sauber!“Wo wohnst du?“, fragte Ingrid. „Um die Ecke“, sagte ich. „Okay, lass uns gehen“, sagte Ingrid. „Und der Unterricht?“, fragte ich. „Oh Gott, es ist so langweilig“, sagte Ingrid und lächelte. „Nichts wie raus hier!“