Café
in Berlin – 10
10. Auf Wiedersehen, Berlin!
Der Winter ist hier. Es schneit den ganzen Tag. Alles ist
weiß. Es ist sehr
kalt. In drei
Tagen fliege ich nach Sizilien
zu meiner Familie. Ich vermisse das Meer, die Sonne, unser Olivenöl und den Rotwein. Bald ist
Weihnachten. Heute habe ich Geschenke gekauft. Mein kleiner Bruder bekommt eine DVD über die Berliner Clubszene, meinem großen Bruder
aus New York gebe ich einen Berliner Aschenbecher. Für meine Schwester
habe ich einen Berliner Bären gekauft. Mein Vater bekommt ein Buch
über die Mauer. Für meine Mutter wollte ich ein paar
deutsche Cremes besorgen.
Ich ging in eine Drogerie
und nahm Nivea Creme und ein paar andere
Sachen. Dann ging ich zur Kasse. Die Schlange war nicht sehr lang. Nur drei Leute. Vor
mir stand eine Frau mit langen,
blonden Haaren. „Ingrid?“, fragte ich.
Sie drehte sich um, und tatsächlich, es war Ingrid! „Oh“, sagte sie. „Hi!“ „Wie
geht es dir?“, fragte ich.
„Gut“, sagte sie.
„Und dir?“ „Okay. Seit wann bist
du wieder in Berlin?“, fragte ich. „Ah,
äh, seit gestern“, sagte Ingrid.
„Hast du meine Emails bekommen?“, fragte ich.
„Emails?“, fragte Ingrid.
„Nein.“ „Vielleicht
sind sie im Spam-Filter hängengeblieben“, sagte ich. „Vielleicht … ja! Das muss es sein“, sagte
Ingrid. „Der Spam-Filter!“ „Schön dich wiederzusehen“,
sagte ich. „In drei Tagen fliege ich nach
Sizilien zu meiner Familie. Vielleicht hast du vorher Zeit für einen
Kaffee?“, fragte ich. „Oh“, sagte Ingrid. „Ja!
Ich würde gerne einen Kaffee
mit dir trinken,
aber ich fliege morgen nach
Stockholm.“ „Familie besuchen?“, fragte
ich. Ingrid nickte.
Ich bezahlte meine Sachen und wir gingen nach draußen.
Ein eisiger Wind blies über den Asphalt. Ich zitterte und sagte: „Mann, ist das kalt!“ „Wir sagen in Schweden,
es gibt kein
schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, sagte Ingrid. „Was machst
du jetzt?“, fragte ich. „Äh … ich … äh“,
stammelte Ingrid. „Geschenke
kaufen?“, fragte ich. „Ja, genau! Geschenke kaufen“, sagte Ingrid. „Für Weihnachten.“
„Okay, viel Glück“, sagte ich. „Danke“, sagte sie.
***
Ich sitze
im Flugzeug. Wir rollen auf die Startbahn. Während das Flugzeug abhebt, denke ich
zurück an die letzten paar Monate.
Ich habe Menschen aus aller Welt getroffen. Ich habe gelernt,
wie man einen Kachelofen benutzt, wo es
den besten Döner zum besten Preis
gibt, und vieles mehr. Es war eine
gute Zeit. Ich weiß nicht, ob
ich nach meinem Urlaub nach
Berlin zurückkehren werde.
Ich habe die Sprache jetzt ein
bisschen gelernt. Vielleicht gehe ich nach
München? Aber das Leben dort
ist sehr teuer, habe ich
gehört. Leipzig ist
sehr trendig momentan. Oder Köln, vielleicht?
Die Menschen dort sind freundlicher als in Berlin, habe ich gehört, und es ist nicht
so kalt. Auch in Österreich und der Schweiz spricht man Deutsch … Dieses Jahr
ist fast vorbei.
Und wie sagt
man? „Neues Jahr, neues Glück.“
Eins ist
sicher. Wenn ich in Sizilien ankomme, werde ich erst einmal
eine richtige Pizza essen.